Die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels findet bereits seit 1950, alljährlich während der Frankfurter Buchmesse in der Frankfurter Paulskirche, statt. Vergeben wird der Friedenspreis deutscher Buchhandel vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, wobei das Preisgeld derzeit mit 25.000 Euro dotiert ist. Der Preis wird ausschließlich an Personen verliehen, die durch ihr Werk im Bereich der Literatur, Wissenschaft oder Kunst, zur Völkerverständigung beigetragen haben, wobei die Verwirklichung des Friedensgedankens im Vordergrund steht.
Friedenspreis deutscher Buchhandel 2014
Der Friedenspreis deutscher Buchhandel 2014 wird am 14. Oktober vergeben. Bislang stehen noch keine Kandidaten fest, so dass Vorschläge für Kandidaten noch bis zum 1. März 2014 beim Börsenverein des Deutschen Buchhandel eingereicht werden können.
Im Prinzip kann Jeder als Kandidat vorgeschlagen werden, allerdings ist es nicht gestattet, Selbstvorschläge zu machen. Außerdem muss eine schriftliche Begründung mit eingereicht werden, aus welchem Grund der Kandidat als Preisträger in Frage kommt. Hierzu gehören die Angaben der Leistungen und Veröffentlichungen des vorgeschlagenen Kandidaten.
Die Geschichte der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels geht zurück in die Nachkriegszeit, nachdem der Schriftsteller Hans Schwarz im Jahr 1949 eine Gruppe von Verlegern und Buchhändlern von seiner Idee, die Stiftung zu gründen, überzeugen konnte. Durch die Stiftung erhoffte man sich, dass Deutschland auf diese Weise einen Weg aus der kulturellen Isolation fände.
Im Jahr 1950 wurde der erste Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an den deutschen Schriftsteller Max Tau verliehen, der sich für die Verbreitung deutscher Nachkriegsliteratur in Skandinavien und die Versöhnung zwischen Juden und Christen einsetzte. Max Tau, selbst Jude, war 1938 nach Norwegen geflüchtet.
In den darauf folgenden Jahren gehörten intellektuelle Größen zu den Preisträgern, wie beispielsweise Albert Schweitzer, Hermann Hesse, Max Frisch, Astrid Lindgren, Siegfried Lenz oder Václav Havel.
Im Jahr 2012 erhielt der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu den Friedenspreis, da sich Yiwu in seinen Werken unerschrocken gegen die politische Unterdrückung in seiner Heimat äußerte. Als chinesischer Autor hatte Yiwu am eigenen Leib erfahren, was Gefängnis, Folter und Repressionen, bedeuten. Ein Jahr später wurde die weissrussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch aufgrund ihrer Berichte über Tschernobyl, den Krieg in Afghanistan und die unerfüllten Hoffnungen auf die Freiheit im Land, zur Preisträgerin gewählt.
Ihre Werke, wie „Secondhand-Zeit“ oder „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ wurden mittlerweile in 35 Sprachen übersetzt.
Wer sich einen schnellen Überblick über neu erschienene Werke verschaffen möchte, kann hierzu am Besten das Internet zu Rate ziehen. Eine gute Webseite mit Anrisstexten ist zum Beispiel lesertreff.net.
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