„Berlins vibrierende Kunstlandschaft ist ein ständiges Kommen und Gehen von bemerkenswerten Ausstellungen. Erfahrt in diesem Beitrag, welche Neuheiten die Stadt zu bieten hat, welche Ausstellungen immer noch einen Besuch wert sind und welche ihr besichtigen solltet, bevor sie schließen. Unsere -Kunstkennerinnen Claudia Wahjudi und Ina Hildebrandt haben die besten aktuellen Ausstellungen und die letzten Chance für euch kuratiert.“
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
„Aktuell: Touch – Fotografie auf europäischer Bühne im EMOP“
Der kommende Europäische Monat der Fotografie (EMOP) am 2. März markiert seine zehnte Ausgabe mit einem beeindruckenden Jubiläumsprogramm, zusammengestellt von der Leiterin Maren Lübbke-Tidow. Eine Reihe von Berliner Fotografen werden in der Ausstellung „Touch. Politiken der Berührung“ im Charlottenburger Amtssalon ihre Arbeiten zum Thema Nähe und Distanz präsentieren. Besucher haben zudem die Möglichkeit, durch sechs Fotoarchive zu touren, darunter auch das der Stiftung Michael Schmidt. Ebenfalls neu ist die Würdigung des Ausbildungsortes Berlin, wo sechs Fotoschulen ab dem 4. März ihre Arbeiten in der Leipziger Straße 54 gemeinsam ausstellen. Das Festival umfasst rund 100 Veranstaltungsorte.
„Beginn der Opening Days des EMOP“
Die Eröffnungspodien des EMOP im Amtsalon, die Themen wie den Beitrag der Fototechnik zur Klimakrise und Fotografie im Krieg behandeln, werden voraussichtlich große Aufmerksamkeit erregen. Künstler wie Beate Gütschow und Tobias Zielony, sowie Sergiy Lebedynskyy, Direktor des Museums der Kharkiv School of Photography, sind als Teilnehmer angekündigt. Zudem könnte Kulturstaatsministerin Claudia Roth klare Worte über den Zweck und den Standort des kommenden deutschen Foto-Instituts finden.
Neu: Andreas Feininger (EMOP)
Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens seit der Gründungspräsentation in Berlin-Dahlem präsentiert das Bröhan-Museum in Charlottenburg mehrere große Ausstellungen zu seinen Hauptthemen: Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus. Die Ausstellungen umfassen „Art Nouveau“, eine Würdigung des französischen Jugendstils, „Hej rup“, einen Rückblick auf den tschechischen Funktionalismus nach 1918, und ab Ende März Werke des Malers Karl Hagemeister. Im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie Berlin zeigt das Museum ab dem 2. März Fotografien von Andreas Feininger, einem Vorreiter des modernen Bildjournalismus, der in den 1940er Jahren über Stockholm nach New York emigrierte.
Neu: Larissa Sansour/ Søren Lind
Das Kindl-Zentrum präsentiert einen fesselnden Film, in dem die israelische Sopranistin Nour Darwish sowohl Mozart als auch arabische Musik darbietet. Dabei wird sie Mahlers Kindertotenlieder mit einem bekannten palästinensischen Volkslied kombinieren, während Larissa Sansour und Søren Lind aus London mit ihren beeindruckenden Filmen für eine visuelle Reise sorgen.
Neu: Daniel Knorr – „Rinde?
v: Der Künstler Daniel Knorr, der für seine Skepsis gegenüber Nationalstaaten und deren Symbolen bekannt ist, präsentiert nun in der Schwartzschen Villa in Steglitz eine ungewöhnliche Ausstellung. Unter dem Titel „Rinde“ untersucht er „empathische Räume“, in denen die Bewältigung aktueller Herausforderungen wie Klimawandel, Ukraine-Konflikt und Automatisierung durch den emotionalen Ausdruck erkennbar wird.
Auspacken: JAK R. MAIER, ein Nachlass
Eine geheimnisvolle Enthüllung erwartet Besucher im Bauhaus-Archiv: Der Nachlass des Künstlers Jak R. Maier ist eingetroffen. Während das Hauptgebäude des Museums in Charlottenburg aufgrund von Bauarbeiten geschlossen ist, präsentiert das Museumsteam in seiner Filiale dort Werke von Maier. In speziellen Abendveranstaltungen wird das Publikum eingeladen, gemeinsam mit dem Museumsteam die Identität von Jak R. Maier, genauer gesagt, des 1933 geborenen Jakob Richard Maier, zu erkunden.
Neu: Mirae kate-hers RHEE
Im März wird die Künstlerin Mirae kate-hers RHEE gleich zweimal in Berlin präsent sein: im Humboldt Forum und in einer Gruppenschau im Tieranatomischen Theater. Während ihres Stipendiums am Museum für Asiatische Kunst hat sie im Humboldt Forum eine Präsentation geplant. Dabei wird ein faszinierendes Augmented-Reality-Spiel vorgestellt, bei dem Besucher mit ihren Smartphones digitale Objekte für ein analoges Regal auswählen können. Dieses Spiel ist Teil der Vorbereitungen für ihre Ausstellung im Asiatischen Museum im Jahr 2024. Außerdem haben Interessierte die Gelegenheit, sich bei einer Veranstaltung der Reihe „Späti“ über die Ausstellung zu informieren und über Sammlungen zu diskutieren. Die Ausstellung im Tieranatomischen Theater thematisiert die Befreiung der Frauen von einschnürender Kleidung und öffnet ihre Türen am 23. März.
Neu: Said Baalbaki
Der Kunstverein Tiergarten beherbergt in seiner Galerie Nord eine beeindruckende Ausstellung des deutsch-libanesischen Künstlers Said Baalbaki. In dieser einzigartigen Inszenierung verwandelt Baalbaki die Räumlichkeiten in ein historisch-wissenschaftliches Museum aus dem frühen 20. Jahrhundert. Er stellt die Frage, wie Kunst und Wissenschaft auf die Entdeckung von Mohammeds mythischem Reittier „Al-Burak“ während der großen kolonialen Ausgrabungen reagiert hätten. Durch die Schaffung fiktiver Fundobjekte und die rekonstruierte Darstellung eines Skeletts erschafft Baalbaki eine faszinierende Welt. Darüber hinaus präsentiert er Briefwechsel zwischen Experten aus jener Zeit sowie Vergleiche mit anderen mythischen Wesen wie Einhörnern.